Landsknechts-ABC

Birgit Kafka (Hrsg.)

Birgit Kafka, Klaus Huss, Bastian Gretenkord, Marion Brunner, Florian Hättich, Werner Seidenspinner, Anneka Huss, Hermann Fülberth, Volker Traut, Ulrich Hohmann, Reinhold Klein, Benjamin Farr, Oliver Portugall, Brigitte Lindenberger, Günter Holy, Ulrich Beyle und mit Unterstützung von vielen anderen Mitgliedern der Landsknechtsgruppe und anderen Aktiven des Peter-und-Paul-Festes. Mit einem Vorwort von Peter Beyle.

Sind „moderne“ Landsknechte weit und breit die größten Saufköpfe, Freßsäcke, Raufbrüder, Zechpreller und Betreiber jener unaussprechlichen Sachen, die zu benennen mir der Anstand verbietet? Wer Eure Jubiläums-Broschüre liest, kann darauf nur mit einem entschiedenen „Jein“ antworten. Und das Schöne daran ist, man kann niemandem böse sein. Man? Nein auch Frau, denn die ebenso wilden Weiber haben sich in dem Verein ihren festen Platz erobert und geben den auch nicht wieder frei, da wird auch vom Recht auf sinnlose Gewalt Gebrauch gemacht.

Aber das Büchlein hat ja noch viel mehr zu bieten, schließlich berufen sich die Brettener Landsknechte auf Vorfahren, die vor einem halben Jahrtausend diesen und andere Landstriche unsicher gemacht haben. Zuerst haben die Württemberger den verdienten Nasenstüber bekommen, danach auch andere Fürstenheere und schließlich sogar die Schweizer. Und wie haben die das alles gemacht? Ja, das erfährt man in den vieldutzend Artikeln. Von der Bekleidung (und den Irrungen und Wirrungen, bis man/frau das Richtige gefunden hatte), über die Bewaffnung bis zu dem, was der Landsknecht, respektive die Marketenderin noch so alles braucht, steht alles drin.

Der größte Vorteil dieser Broschüre liegt darin, dass man sie bequem in die Hosentasche stecken und sie sich immer mal wieder wie ein Brevier oder ein Stundenbuch vornehmen kann. Der zweitgrößte, aber mindestens ebenso wichtige Vorteil liegt darin, dass die Redaktion in einer Hand lag und so eine Einheitlichkeit gegeben ist, so dass man sich nicht bei jedem Artikel wieder an einen neuen Stil gewöhnen muss. So vermag man/frau, und das ist der dritte wichtige Vorteil, das Büchlein beiseite zu legen und das Unerhörte/Amüsante/Freche/Lehrreiche, was man gerade erfahren hat, in sich sacken zu lassen, um Stunden oder Tage später die Lektüre dort wieder aufzunehmen, wo man sie zuletzt verlassen hat. Und es fällt einem nicht schwer, sich gedanklich wieder hineinzufinden. Fünftens sei unbedingt erwähnt, dass man diesen Traktat auch mehrmals lesen kann. Und sechstens sei der unerhört günstige Preis hinausgeschrieen zu allen, die bislang noch taub dagegen waren. Die 5 Euro sind kein Preis, sondern ein Almosen und können niemals nicht die Mühe wettmachen, die dort hineingesteckt wurde.

Und wer den Band noch nicht gekauft hat, ist ein gemeiner Hundsfott und soll zur Strafe mit dreitägigem Verbot der aktiven Saufkopferei, Freßsackerei, Raufbrüderei, Zechprellerei und jener unaussprechlichen Sachen, die zu benennen mir der Anstand verbietet, bestraft werden! Jawoll!

Macht weiter so, und bringt noch 100 solcher Traktate heraus!

Autor: Marcel Bieger