Gundelfingen

2. Juni - 3. Juni 2012

Die Teilnehmer

Ja, Gundelfingen war die Reise wert…, obwohl wir doch eigentlich nach dem “gelobten Antwerpen” ziehen wollten. Nach üblicher Beladerei des Reisebuses und pünktlicher Abfahrt in Bretten erlabten wir uns (überwiegend die Trossweiber) während der Fahrt am mitgebrachten Prickelwasser. Dieses ging jedoch leider sehr schnell zur Neige, aber Ida sei Dank, sie spendierte uns anläßlich ihres Geburtstags drei weitere Fläschchen des köstlichen Getränks. Nach lediglich einer kurzen Pinkelpause erreichten wir unser Ziel. Das persönliche Gepäck wurde ratzfatz im Pfarrhaus deponiert, wo die Proben der musischen Delegation zum Feste noch voll im Gange waren. Sogleich ging es weiter per Bus zum Aufbau unseres Lagers. Aber auch das war aufgrund der straffen Führung schnell verrichtet, so dass ein gemütlicher Zwischenstopp im Biergarten bei Leberknödelsuppe, Schnitzel, Pommes und selbstverständlich Weißbier, eingelegt werden konnte. Anschließend verteilte Hauptmann Peter Wertmarken für Speis und Trank. Zwischendurch verwöhnten uns Breitenbachs mit “Schmankerln” vom Grill.

Exerzieren mit einer Neuorganisation von Trommeln und Pfeifen sowie gemütliches Beisammensein, erfüllten das Nachmittags- und Abendprogramm, welches beim überwiegenden Teil der Truppe ein erstaunlich frühes Ende fand. Die Nacht war, evtl. aufgrund ihres frühen Endes, sehr ruhig: Ein Feldbett wurde ermordet, eine Plastikflasche durch einen unruhigen Schläfer unnötig gequält, der ein oder andere durch horizontales-vertikales-und unterirdisches Geschnarche belästigt. Im Allgemeinen für Knechte und Weiber auf so engem Raum doch sehr entspannt. Die Anwesenheitszahl beim Frühstück, zu doch recht früher Tageszeit in der nahegelegenen “Brenzhalle”, war bisher vermutlich auf kaum einer Ausfahrt zu schlagen. Fast ausnahmslos versammelte man sich hier, um direkt nach dem Verladen des persönlichen Gepäcks, unmittelbar zum “Weißworschdfrühstück” im Festgeschehen bei Regen unterm Außenzelt überzugehen.

Mit erstem und zweitem Frühstück aber noch nicht genug. Schließlich gab es ja auch noch organisiertes Gundelfinger Umzugsmittagessen: Schweinsbraten mit… “Spätzle”? Die angekündigten Knedl wurden doch sehr vermisst, aber sehr lecker war es allemal und gab es sogar noch e Schnäpsle hinterher.

Mit heftig gerüstetem Magen machten wir uns bereit zum Umzug. Die Regenwolken hatten zwischenzeitlich ein Einsehen und waren verschwunden. Die Rotte lief im Drei- bis Viergeviert und umtanzte das neu organisierte “Spiel” während des gesamten Umzuges durch Gundelfingen. Auch ein “Schneckenführer” war gleich gefunden und selbstlos bereit, den kleinen Haufen Trossweiber samt Schneebollens “Reisetransportwagen” anzuführen. Gefühlte drei Ortsumrundungen später endete der Festumzug im Lager.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir friedlich in bierseeliger Laune im Lager. Der zügige und straff organisierte Abbau des Lagers funktionierte einwandfrei doch leider hatte es wieder begonnen zu regnen.

17.56 Uhr: Immer noch Regen. Das Geraffel ist vollständig im Bus verstaut, alle Landsknechte und Trossweiber vollzählig im Bus und … nichts geht. Unser beladener Bus läßt sich nicht mehr von der Stelle bewegen. Eine drei- bis zehnfache Kontrolle sämtlicher Ladeklappen ergab kein anderes Ergebnis als das ziemlich nervtötende “piep-piep” der Fahrzeugtechnik. Frust machte sich breit… Nach fast einstündigen, manuellen, telefonischen und anderen Experimenten am Bus beugte man sich den Begebenheiten und wir fanden kurzfristig Unterschlupf in einer von freundlichen Anwohnern geöffneten Garage - es goß in Strömen…

Wenn auch der Ausgang des Busproblems noch unklar war, so war doch eines sicher: Zurück ins Festgeschehen. Dort verweilten wir bei weiterem Speis und Trank bis zur Abfahrt. Lernten wir doch aufgrund dieser Panne, dass ein Top-Ten Titel im Gundelfinger Slang zu ganz anderer Popularität aufsteigen kann: (Nossa - nossa! - oder gundelfingerisch: Faß her - Faß her!)

1.30 Uhr: Bretten, Sporgasse. Ausladen - Planen aufhängen - Gepäck verräumen - schlafen gehen - schön war’s.

Es war a scheens Feschd - wenn auch ohne Knedl. Gerne kommen wir wieder nach Gundelfingen an der “Brenz”.

Text: Brigitte Lindenberger

Bilder: Thes Obhof