Calliano

All'Armi, All'Armi!

1. August - 5. August 2013

Die Burg

Gegen 1.00 Uhr morgens verlassen wir Bretten. Etwa vier Stunden später - kurz hinter Ulm - verliert unser Anhänger ein Rad. Unser Busfahrer manövriert uns glücklicherweise souverän zur nächsten Raststätte, an der wir eine längere, ungeplante Pause einlegen. Pausen werden zwar völlig überbewertet, aber wir müssen auf Ersatz aus Bretten warten. So erreichen wir unser Ziel erst gegen halb drei am Nachmittag.

Das Lager steht natürlich viel später als sonst und Essen gibt es dadurch bedingt auch später. Es klappt aber alles und nachdem die Bäuche gefüllt sind, sind alle etwas entspannter. Es ist unglaublich heiß, was aber einige trotzdem nicht von körperlichen Anstrengungen abhält. Der Einladung zu selbstgemachten Nudeln im venezianischen Lager leistet aber nur eine kleine Abordnung Folge.

Die Ausstellung des Museums wurde neu gestaltet. Bei der herrschenden Hitze bietet sich ein Aufenthalt in den kühlen Räumen der Burg förmlich an. Allerdings ist der Anstieg zur Burg zu überwinden, was dann doch wieder einige abhält.

Die Schlacht am Samstagabend …

Nach der sonntäglichen Schlacht findet in unserem Burggraben ein Ritterturnier statt. Die Pferde stehen den ganzen Nachmittag mehr oder weniger in der prallen Sonne. Einige von uns empfinden die Rösser als ziemlich bedrohlich, wenn sie an uns vorbeistampfen. Pferde werden im Allgemeinen aber eh überbewertet - wie übrigens sooo vieles bei dieser Ausfahrt …

Wir kümmern uns ungerührt um unsere Essenszubereitung - wenn auch manchen die lodernden Feuer nicht behagen. Irgendwann ist der Spuk vorbei, die Gäule auf und davon und das maulende Gauklerpärchen auch.

Zurück bleiben die Landsknechte, verschwitzt und verdreckt und eine allgemeine Reinigung ist dringend notwendig. Das wird auch mit dem gebotenen Ernst und mit aller Gründlichkeit durchgeführt. Der rituellen Waschung entgeht keiner. Aus dem Standardspruch “Wenn jeder trinkt muss keiner duschen” wird so ein “Wenn jeder duscht, muss keiner trinken” - das stieß aber auf wenig Zustimmung und die Regel hatte keine Gültigkeit. Allerdings … wenn nicht jetzt WanTan?

Zwischen all den Events gibt es natürlich auch das übliche Lagerleben, hin und wieder ein kleiner Marsch vor und zurück oder rauf zur Burg.

Ach, aber eins gibt es doch noch zu berichten - in den vergangenen Jahren gab es immer wieder schon Gerüchte, dass ein Gespenst auf der Burg umgehen soll. Dieses Jahr haben wir´s gesehen …

In Windeseile wird am Montag das Lager abgebaut und das Geraffel verstaut. Schon gegen elf sitzen wir im Bus und rollen gen Norden. Nach dem erwartungsgemäßen Einfall in der Bar.

Gegen halb neun erreichen wir Bretten - mit allen Rädern …

Text: Birgit Kafka

Bilder: Julia Hörandel, Gudrun Köhler, Birgit Kafka